Blog – Veröffentlicht 14. April 2022, 10:41 Uhr
Innovation made in Karlsruhe – von Tram-Trains zur Kombilösung
Das „Karlsruher Modell“, war 1992 eine Revolution. Erstmals wurde eine Zweisystemstadtbahn eingeführt. Das System, das heutzutage besser als Tram-Train bekannt ist, ermöglicht eine umsteigefreie Direktverbindung zwischen Innerstädtischen Stadtbahnsystemen und regionalen Eisenbahnstrecken - Innenstadt und Umland sind dadurch direkt miteinander verbunden. Vor allem für Pendler bedeutet das eine enorme Zeitersparnis, aber auch ein Komfort-Gewinn. Was vor genau 30 Jahren begann, wird heute weitergeführt.
Die neue Generation Tram-Trains
Erst kürzlich haben die Verkehrsbetriebe Karlsruhe eine neue Generation von Tram-Trains in Auftrag gegeben. Zusammen mit 6 Partnern aus Deutschland und Österreich wurde ein Auftrag von 4 Milliarden Euro an die Firma Stadler vergeben. Durch diesen Zusammenschluss und die gemeinsame Großbestellung konnte der Preis der Tram-Trains im Vergleich zu technisch einfacher zu realisierenden und damit günstigeren reinen Eisenbahnfahrzeugen wettbewerbstauglich gehalten werden - 20 Prozent wurden so pro Fahrzeug eingespart. „Wir sind sehr glücklich, dass wir mit Stadler einen zuverlässigen und erfahrenen Hersteller für dieses außergewöhnliche Projekt gewinnen konnten. Ein Beschaffungskonzept wie wir es hier umgesetzt haben, ist bislang weltweit einzigartig. Wir profitieren alle nicht nur wirtschaftlich, sondern teilen auch unser Know-How“, sagt Dr. Alexander Pischon, Vorsitzender der Geschäftsführung von VBK und AVG. „Die sieben Partner eint der Glaube an das Konzept der Tram-Trains, mit denen wir nach Karlsruher Vorbild Städte mit der jeweiligen Region drum herum vernetzen und die Menschen schnell und umsteigefrei direkt ins Zentrum bringen“, ergänzt der technische Geschäftsführer der VBK und AVG, Christian Höglmeier. Ab 2025 liefert Stadler 75 Tram-Trains an die AVG. Ein Jahr später wird mit der Lieferung von 73 Fahrzeugen an die VBK begonnen - wie bei der AVG handelt es sich um eine Ersatzbeschaffung.
Auf neuen Wegen
Und nicht nur beim Thema Tram-Trains sind die Weichen in Karlsruhe Richtung Zukunft gestellt. Mit der Kombilösung, dem Jahrhundertprojekt, ist man vielen Städten einen Schritt voraus. Jetzt geht es für die S-Bahnen nicht mehr oberirdisch quer durch die City, sondern unterirdisch durch den hochmodernen Stadtbahntunnel - das Netz der KVV wird dadurch deutlich leistungsfähiger. Fahrgäste kommen jetzt noch schneller, aber auch sicherer ans Ziel. Und die neuen Trassen sowie höhere Kapazitäten machen den öffentlichen Personennahverkehr von Karlsruhe fit für die wachsenden Anforderungen der Zukunft - dazu zählt neben den modernen Mobilitätkonzepten, auch das Wohlbefinden der Stadtbewohner. Beides vereint die Kombilösung – schnell von A nach B und gemütlich flanieren in der Innenstadt.