Smart Mobility Karlsruhe

Interview Veröffentlicht 11. April 2022, 12:05 Uhr

Messechefin: "Authentisch mit dem Mobilitäts-Standort Karlsruhe auseinandersetzen!"

Die Messe Karlsruhe ist federführend für die Kommunikationsarbeit rund um die Bewerbung zur Ausrichtung des UITP Global Public Transport Summits zuständig. Die Messe-Geschäftsführerin Britta Wirtz skizziert im Interview mit SMART MOBILITY KARLSRUHE die Ziele der Bewerbung sowie der gleich lautenden Kampagne.

Redaktion: Frau Wirtz – wir sprechen heute über SMART MOBILITY KARLSRUHE – bevor wir genauer darauf eingehen, was sich dahinter verbirgt – wie sind Sie denn am liebsten in Karlsruhe unterwegs?

Britta Wirtz: Ich liebe es, die Stadt mit dem Fahrrad zu erkunden - auch wenn ich beruflich zu Terminen muss, nehme ich gerne unser Firmenfahrrad. Ansonsten bin ich hybrid unterwegs. Mittlerweile schaffe ich es, sehr viele Strecken hier in der Stadt, auch den Weg zur Arbeit, rein elektrisch zurückzulegen.

Sie nutzen also auch smarte Mobilität – ist es das für was SMART MOBILITY KARLSRUHE steht oder was genau verbirgt sich hinter dieser Headline?

Letztendlich ist es so wie Sie sagen - eine Überschrift. Eine Überschrift der vielen Aktivitäten, die sich in der Stadt und auch in der Region verbergen und die alle ihren Teil zu einer
einzigartigen Mobilitätslandschaft hier in Karlsruhe und auch in der TechnologieRegion beitragen. Wir haben viele wissenschaftliche Einrichtungen, sei es das KIT, die Hochschule,
das Fraunhofer Institut. Sie alle beschäftigen sich mit der Mobilitätsforschung. Wir haben weltweit agierende Industriefirmen, großartige Dienstleister im IT-Bereich. Zum Beispiel PTV
oder auch INIT. Zudem verfügen wir über einen großartigen Verkehrsverbund, der mit seinen Tochtergesellschaften dafür sorgt, dass man wirklich multimodal unterwegs sein kann - also auf der Schiene, auf der Straße, mit dem Bus, aber auch mit E-Mobilen, Leih-Fahrrädern und Rollern. Diese integrierte Verkehrslandschaft und die vielen Aktivitäten der verschiedenen Träger werden unter SMART MOBILITY KARLSRUHE vereint.

SMART MOBILITY KARLSRUHE ist gleichzeitig auch die Überschrift der Bewerbung Karlsruhes als Austragungsort für den UITP Global Public Transport Summit. Wie kam es zu dieser Bewerbung?

Wir sind mit der UITP, dem Weltverband für öffentliches Verkehrswesen, schon seit vielen Jahren eng verbunden. Alle zwei Jahre veranstalten wir gemeinsam die Internationale
Fachmesse und Konferenz IT-TRANS – die übrigens vom 10. bis 12. Mai 2022 in der Messe Karlsruhe stattfindet. Die UITP veranstaltet aber auch Veranstaltungen auf globalem Niveau,
auf denen sie die gesamte Produktlandschaft des öffentlichen Verkehrs zusammenbringt. Diese Veranstaltung in Karlsruhe zu haben, wäre natürlich ein tolles Aushängeschild – so ist
die Idee für die Bewerbung entstanden. Diese haben wir als Messe Karlsruhe, gemeinsam mit der Stadt Karlsruhe und den Verkehrsbetrieben Karlsruhe, die im übrigen Mitglied der
UITP sind, abgegeben. Im Prinzip haben wir als Messe von diesen Partnerinnen und Partnern, den Auftrag bekommen, für diese Bewerbung den Lead zu übernehmen.

Was sind die ersten Schritte, die im Rahmen von SMART MOBILITY KARLSRUHE unternommen werden?

Auf jeden Fall ist es uns ganz wichtig, dass wir uns authentisch mit dem Mobilitäts-Standort Karlsruhe auch aus der Brille der Bürgerinnen und Bürger auseinandersetzen. Deshalb
planen wir zunächst eine Datenerhebung vorzunehmen, indem wir verschiedene Zielgruppen zu ihrem Mobilitätsverhalten hier in der Region befragen - mit welchen Verkehrsmitteln sie sich bewegen, welche Ansprüche sie haben und wie sich ihrer Meinung nach die Mobilität in der Zukunft weiterentwickeln sollte.

Welche Aktionen sind noch geplant, um SMART MOBILITY KARLSRUHE nach außen zu tragen?

Die Ergebnisse der Datenerhebung und der Befragung wollen wir, nachdem wir sie ausgewertet haben, natürlich auch zur Verfügung stellen – als Anreiz, aber auch, um darüber
konstruktiv kritisch zu diskutieren. Und das wird unter anderem auch im Rahmen der ITTRANS stattfinden. In der Aktionshalle werden sich insgesamt 33 Akteurinnen und Akteure,
aus dem Nahverkehr in Karlsruhe präsentieren – zudem finden dort auch die SMART MOBILITY TALKS statt. So wird es am 10. Mai beispielsweise eine Session geben, bei der
wir mit dem Chef der Verkehrsbetriebe Dr. Alexander Pischon, die Ergebnisse aus der Befragung diskutieren wollen. Am zweiten Tag liegt der Fokus auf der Stadt der Zukunft –
federführend mit Beteiligung des KIT - und der letzte Tag wiederum ist der Zukunft der Mobilität und den jungen Nutzerinnen und Nutzern gewidmet. Es gibt also einerseits die
Foren auf der Messe, aber wir sind auch am Wochenende davor sichtbar, wenn die KVV die Kombilösung offiziell eröffnet und in der Innenstadt das Fest der Sinne stattfindet. Eine
ganze Woche voller Highlights - SMART MOBILITY KARLSRUHE eben.

Und warum ist gerade Karlsruhe als Mobilitäts-Standort so besonders? Und warum sollte sich der Verband für Karlsruhe als Austragungsort des UITP Summits entscheiden?

Der Grundstein wurde dafür bereits 1992, mit der Inbetriebnahme des Karlsruher Modells gelegt. Ein Modell, das weltweit renommiert ist. Ich werde auf internationalen Konferenzen oft gefragt: „You are from Karlsruhe? Is it where the Karlsruhe Model comes from?“ Das Besondere an diesem System ist, dass die Nahverkehrszüge sowohl auf den klassischen Tram Spuren fahren können, als auch mit den Spannungsverhältnissen der Oberleitungen auf den DB Strecken zurechtkommen. Ein einzigartiges System, das vielfach insbesondere in Großstädten Europas eingesetzt wurde. Damit ist Karlsruhe schon von jeher ein Vorreiter gewesen, was die Verkehrsnetze betrifft.

Da wollen wir aber nicht stehenbleiben. Und stehen als IT Standort auch in großem Maße für smarte Mobilität. Was am Standort schon frühzeitig gelungen ist, wird mit den sogenannten „Ports“ weiter ausgebaut und in die Region hineingetragen - der multimodale Verkehr gewinnt so an Fahrt. Das bedeutet, an diesen Ports den Menschen nicht nur den klassischen Bus, die S-Bahn oder die Tram anzubieten, sondern darüber hinaus auch weitere Verkehrsträger, beispielsweise zur Überwindung der letzten Meile. Diese Multimodalität, gepaart mit seiner Größe, macht Karlsruhe zum Vorbild für viele andere Städte. Denn Metropolen wie Paris, London oder New York, gibt es nicht so viele auf der Welt. Wenn die Verkehrswende gelingen soll, müssen wir schauen, dass sie auch in der Breite funktioniert und nicht nur in der Spitze.

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